Aus dem Schacharchiv von Chess-Results.com: Artikel: 1266 vom 17.12.1999, Kategorie Kolumne

EMM99' - Herren: Nachlese I

IM Christian Weiß, der Österreichs Farben auf Brett 1 vertrat, stand naturgemäß vor der schwierigsten Aufgabe. Gegen den Finnen IM Olli Salmensuu gelang ihm bei 4 Remis und 3 Niederlagen der einzige Sieg in der nachstehenden Partie ...

Weiß: IM O. Salmensuu (FIN/2443)

Schwarz: IM C. Weiß (AUT/2444)

Caro-Kann [B12]

Anm.: GM I. Balinov

1. e4 c6 2. d4 d5 3. e5 Lf5 4. Sc3 h5 5. Ld3 Lxd3 6. Dxd3 e6 7. Sf3 Sd7. Dies ist etwas genauer als 7. ... Db6 8. 0–0 Da6 9. Dd1 Se7 10. Se2 Sd7 11. c3 Sf5 12. Lg5 Le7 13. Sg3 Sxg3 14. fxg3 f6 15. exf6 gxf6 16. Lf4 0–0–0 17. b4 Db6 18. a4, Short-Seirawan, Rotterdam 1989, oder 7. ... Sh6 8. 0–0 Sf5 9. Se2 Le7 10. b3 Sd7 11. c4 Sf8 12. Ld2 Sg6 13. c5 Sgh4 14. Sxh4 Lxh4 15. b4 Le7 16. Tab1 a6 17. a4 0–0 18. Tb3 g6 19. h3 h4 20. g4 hxg3 21. fxg3 Glek-Wyschmanawin,UdSSR 1985, mit jeweils etwas besserem Spiel für Weiß.

8. 0–0 Le7 9. Se2 Sf8 10. b3 Sg6 11. c4 Dd7 12. Ld2. Etwas günstiger für Weiß ist 12. Sf4 Sxf4 13. Lxf4 Sh6 14. Lxh6 Txh6 15. c5.

12. ... Sh6 13. c5 Sf5 14. b4. Etwas besser war 14. Sg3!.

14. ... f6 15. exf6 Lxf6 16. Tae1. Etwas nachhaltiger war 16. Sf4! Sxf4 (16. ... Sf8 würde mit 17. Sxe6! bestraft werden.) 17. Lxf4.

16. ... 0–0 17. Sg3. Abermals kam 17. Sf4 Sxf4 18. Lxf4 in Betracht..

17. ... h4 18. Sxf5. Keinerlei Vorteil versprach 18. Sh5 Tae8.

18. ... exf5 19. Te2?!. Mit 19. Lg5! konnte der Anziehende etwas Vorteil festhalten.

19. ... Tae8 20. Tfe1 Te4 21. g3 Tfe8 22. Lg5 De7. Zu beachten war 22. ... De6 23. Txe4 dxe4 24. Da3 f4 25. Lxf6 Dxf6 26. gxh4 Sxh4 27. Sxh4 Dxh4 28. Db3+ Kh7.

23. Lxf6 Dxf6 24. Te3. Etwas besser war sofort 24. b5!?.

24. ... T8e7.

Diagramm (5282 Byte)

25. b5?. Danach kommt Weiß auch am Damenflügel unter Druck. Bessere Verteidigunschancen bot 25. a4!?.

25. ... cxb5 26. Db3. Keineswegs besser war 26. Dxb5 Txe3 27. fxe3 hxg3 28. hxg3 Dc6.

26. ... Dc6 27. Sg5 Txe3 28. Txe3 hxg3 29. fxg3. Auch nach 29. hxg3 Txe3 30. Dxe3 b4 ist das Spiel des Nachziehenden vorzuziehen.

29. ... Txe3 30. Dxe3 Dd7. In Frage kam auch 30. ... b4!?.

31. Kf2 a5 32. De6+ Dxe6 33. Sxe6 b4 34. Ke3. 34. Sd8? führt nach 34. ... a4 35. Sxb7 b3 36. axb3 axb3 vom Regen in die Traufe.

34. ... a4 35. Kd3 Se7 36. Sd8 Sc6 37. Sxb7 g5. Einfacher geschah 37. ... a3! 38. Kc2 Sxd4+ 39. Kc1 Kf7 und Schwarz gewinnt.

38. Sd6 f4. Auch hier verdiente 38. ... a3! 39. Kc2 Sxd4+ 40. Kc1 f4 41. gxf4 gxf4 und Weiß gewinnt, den Vorzug.

39. gxf4 gxf4 40. Se8 Kf7 41. Sd6+. Ebensowenig hilft 41. Sc7 a3 42. Sxd5 b3 43. Sc3 Sb4+ 44. Ke4 bxa2 45. Sxa2 Sxa2 46. c6 Ke7 47. c7 Kd7 und Schwarz gewinnt mühelos.

41. ... Kg6 42. Sb5 a3. Entscheidend!

43. Ke2 Kf5 44. Kf2 Ke4 45. h4 Kf5 46. h5 Kg5 47. Kf3 b3 48. Sc3 bxa2. Oder 48. ... Sxd4+ 49. Kf2 Sb5 und Schwarz gewinnt.

49. Sxa2 Sxd4+ 50. Kf2 Kxh5. Den Rest konnte sich der Anziehende schenken.

51. Sc1 Sc6 52. Sa2 d4 53. Kf3 d3 54. Sc3 Kg5 55. Se4+ Kf5 56. Sc3 Sd4+ 57. Kf2 Kg4 58. Ke1 f3 59. Kd2 f2 60. Sd1 Kf3 und Weiß strich die Segel.

ÖM Lothar Karrer